Unter Postleitzahlen versteht man meine Ziffern- oder Buchstaben-/Ziffern-Kombination im Adressteil von Postsendungen, die den Zustellbereich definiert und die automatisierte Postbearbeitung in den Briefzentren ermöglicht.
In diesem Zusammenhang ist interessant, welche Bezüge zu Olympischen Spielen bestehen. Für die Zeit während der Olympischen (und heute auch Paralympischen) Spiele richtet die Postverwaltung des Gastgeberlandes ein spezielles Postleitzahl-System ein, das zunächst die Zustellung von Fanpost ins Olympische Dorf erleichtern soll. Darüber werden die Postverwaltungen über die UPU in Kenntnis gesetzt.
Beispiel ATLANTA 1996
In der Anweisung 162/1996 im Mitterilungsblatt Nr. 29/1997 der Deutschen Post AG wurde über die Postleitzahlen während der Olympischen Sommerspiele 1996 informiert. In diesem Jahr wurde dieses System auch tiefer gestaffelt bis hin zu Erweiterungscodes für die einzelnen Mannschaften. Ein Novum war auch, dass in Atlanta sogar drei verschiedene Leitzahlen für eine noch größere Vorselektierung schon bei der Post sorgen sollten:
Olympisches Dorf 31190
Radio- und TV- Zentrum (IBC) 31165
Hauptpressezentrum (MPC) 31180.
Die komplette Darstellung der Postleitzahl kann – wohl maschinenmäßig bedingt – Unterschiede aufweisen.
Brief aus dem Olympischen Museum Lausanne mit zwei Cachets an einen Empfänger im International Broadcast Centre (IBC) gerichtet: In den USA wurde in der Sortiermaschine der Strichcode mit der „Olympia-PLZ“ per Inkjet aufgebracht. Im Klartext steht dort „311650001968“ zu lesen, d.h.
31165 für die Adresse IBC
0001 als Erweiterungscode („+ 4 digit add-on code) für „Sonstige Empfänger“
96 als Kennzeichnung für die Olympiaaktion der Post
8 als Prüfziffer (damit ergibt sich eine Prüfsumme von 40).
Brief eines amerikanischen Autogrammsammlers an die russische Wasserball-Mannschaft: Hier erscheint Kodierung noch einmal im Klartext links neben dem Strichcode. Dieser bedeutet:
31190 für das Olympische Dorf
0002 als Erweiterungscode („+ 4 digit add- on code“) für das russische Team
01
Grußluftpost aus Wien: Der routinierte Absender hatte in Absprache mit dem NOK schon eine erweiterte PLZ in die Adresse eingetragen. Im Klartext liest sich die Kodierung
31190 für das Olympische Dorf
0130 als Erweiterungscode („+ 4 digit add- on code“) für das österreichische Team
96 als Kennzeichnung für die Olympiaaktion der Post
7 als Prüfziffer (damit ergibt sich als Prüfsumme 40).
Der Strich rechts unten bestätigt die Sicherheitskontrolle (siehe dazu auch Kontrollstempel).
Beispiel SYDNEY 2000
Hybridpostkarte aus dem damaligen FUNCARD-Angebot der DP in das Olympische Dorf von Sydney mit der vorgegebenen Anschrift. Eine Decodierung kann hier nicht vorgenommen werden.
Beispiel LILLEHAMMER 1994
Beutelfahne mit der „olympischen Postleitzahl von Lillehammer
Beispiel NAGANO 1998
Postsache mit den Adressen der Sonderpostämter und deren speziellen Postleitzahlen von 381-50 bis 381-64
Einschreibbrief aus dem Main Media Centre der Olympischen und Paralympischen Spiele in VANCOUVER 2010: Die fehlenden 8,77 C$ wurden mit einem Schalterfreistempel-Label abgedeckt, das auch die spezielle Olympia-Postleitzahl V6C088 aufweist.