Erste Olympische Jugendspiele in Singapur
Werden mehr Information zum Empfang der Olympischen Flamme in Berlin gewünscht ?
Aktueller Bericht im Sonderheft des OSPC Berlin im August 2010:
Berlin empfängt die Olympische Flamme
von Thomas Lippert, Rostock
Das Jahr 2010 ist ein sehr spezielles Olympisches Jahr, gab es doch nicht nur die Olympischen Winterspiele
von Vancouver, sondern auch die 1st Youth Olympic Games (YOG) – die ersten Olympischen Jugendspiele –
in Singapur.
Diese Spiele waren ein besonderes Anliegen des jetzigen IOC-Präsidenten Rogge. Ihm wird es auch
zugeschrieben, ähnliche Sportveranstaltungen Anfang der neunziger Jahre in Europa etabliert zu haben, als der
damalige Vorsitzende der Vereinigung europäischer NOK die European Olympic Youth Days (EYOD) aus der
Taufe hob, die es in einer Sommer- und einer Wintervariante gab. Im Juli 1998 folgten gar – noch unter der Ägide
von J.A. Samaranch – die ersten Weltjugendspiele in Moskau unter dem Patronat des IOC (siehe auch Mitteilungen aus dem OSPC / Heft 2/1998).
Auf der IOC-Session in Guatemala 2007 war die Zeit schließlich reif für die Einführung der Olympischen Spiele
der Jugend, wobei unter Jugend hier die Altersgruppe von 14-18 Jahren verstanden wurde.
Noch sind die Jugendspiele in vollem Gange, so dass für ein Resümee hier kein Platz ist. Doch konnte die
deutsche Hauptstadt am Vorspiel partizipieren.
Für die Spiele von Singapur hatte man auch einen Fackellauf konzipiert, der durch alle Kontinente führen sollte. Nach den Vorkomm-nissen beim Fackellauf für die Sommerspiele von Beijing 2008 hatte das IOC allerdings globale Fackelläufe generell gestrichen. So legte das Organisationskomitee auch Wert darauf, dass die Bezeichnung „Fackellauf“ außerhalb Singapurs nicht verwendet wurde. „Journey of the Youth Olympic Flame“
war die offizielle Bezeichnung für dieses Projekt.
Berlin war der Vertreter für Europa – und erwies sich seiner Rolle
als würdig. Schon am Vorabend des 24. Julis luden DOSB und
Berliner Senat zur offiziellen Enthüllung der neuen Olympiasieger-
Stelen im Olympia-Stadion ein.
Vertreter der NOK aus Europa waren mit jeweils zwei Jugend-
lichen ebenso präsent wie die deutsche Mannschaft, die am
nächsten Tag verabschiedet wurde, und Persönlichkeiten des
Sports und des öffentlichen Lebens.
Dem Turner Matthias Fahrig blieb es vorbehalten, die Zeremonie
zu vollführen.
Der Kanute Andreas Dittmer war einer der ehemaligen
Weltklasse-Athleten, die zugegen waren. Hier ist er im
Gespräch vor „seiner“ Stele aus Kirchheimer Muschelkalk
mit dem Bildhauer Paul Brandenburg.
Das Erlebnis-Team
“Briefmarken” im Zelt
des DOSB
Der Stand der benachbarten
Deutschen Sporthilfe sorgte für
zusätzlichen Betrieb, waren doch
erfolgreiche aktive Athleten zu
„Autogrammstunden“ eingeladen
worden. Für den größten Ansturm
sorgte dabei die NBA-Basketball-
Legende Dirk Nowitzki. Ihm wurde
später von Dr. Thomas Bach in
seiner Eigenschaft als IOC-Vize-
präsident die IOC Trophy überreicht.
Brief mit den Autogrammen des Basketball-Stars Dirk Nowitzki, des Schwimmers Benjamin Starke
und der Kanutinnen Fanny Fischer und Nicole Reinhardt
Eine gute Choreographie kann man der Entzündungszeremonie der Flammenschale bescheinigen. Die letzten 100 m wurde die Fackel von jeweils zwei Jugendlichen eines teilnehmenden europäischen NOK empfangen und nach einem kurzen Wegstück an die nächste Delegation weiter gereicht. Die beiden deutschen Fackelträger gingen dann zur Flammenschale, begleitet vom verunglückten, jetzt an den Rollstuhl gebundenen Turner Ronny Ziesmer, um das Feuer zu entzünden.
Dem ursprünglich einmal vorgesehenen Plan, auf nationale Symbole bei den Olympischen Jugendspielen zu verzichten, wurde durch einheitliche Trikots der Fackelträger auf diesem allerletzten Wegstück Rechnung getragen.
Neben dem schon vorgestellten Sonderstempel erlaubten neue Post-Technologien auch, mit postalischen Mitteln diese Geschichten um die Jugendspiele zu erzählen.
Pünktlich zur Eröffnung wurde in Singapur ein personalisierter Markenbogen herausgegeben, hier genutzt, um von der Berliner Veranstaltung im (nicht-) philatelistischen Nebenfeld zu erzählen.
(Anm.: Es handelt sich um das bestätigte Muster. Die Originale lagen zum Redaktionsschluss im August 2010 noch nicht vor.)