
Am 29. Oktober 1923 begann der deutsche Rundfunk sein regelmäßiges Programm. Die Zuhörerschaft war noch sehr begrenzt. Im Nachrichtenteil der Programme tauchten auch bald Sportnachrichten neben Wetter- und Tagesberichten und Musikprogrammen auf. Am 20. April 1924 wurde nach dem Wetterbericht ein eigener Programmpunkt Sport beim Berliner Sender eingeführt.
Einen besonderen Beitrag zur Entwicklung des Sportfunks lieferte der am 30. März 1924 eröffnete Sender Frankfurt mit den über mehrere Tage (24.-31. August ) übertragenen Tagesberichten vom Rhön-Segelflug-Wettbewerb auf der Wasserkuppe.
Für eine Premiere sorgte auch der am 30. März 1924 eröffnete Sender München, der für Wintersportler täglich die Schneevorhersagen lieferte.
Die Berichterstattung im Freien begann am 12. Juli 1925 durch den Sender Münster, der die Münsterische Ruderregatta auf dem Dortmund-Ems-Kanal übertrug. Am Mikrofon war Bernhard Ernst, der auch am 1. November 1925 vom Preußenplatz in Münster für die erste deutsche Live-Fußball-Reportage gesorgt hatte.
Der Sport im Rundfunk wurde immer aktueller:
am 16. März 1926 wurde zum ersten Mal über ein Sechstagerennen aus der Dortmunder Westfalenhalle berichtet,
im Mai folgte ein Interview mit dem erfolgreichen Brustschwimmer Erich Rademacher, als er aus den USA zurückkehrte,
der Sender Berlin übermittelte am Ostermontag einen Rennbericht aus Karlshorst,
im Juni folgten Sportsendungen aus Frankfurt/M. (Spiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft),
aus Hamburg das deutsche Derby und das Länderspiel Schweden-Deutschland,
aus Köln die Kampfspiele,
aus Berlin im August die Turn- und Sportwoche und im November das Sechstagerennen.
Im Dezember 1926 folgte schließlich als letzte dieser Veranstaltungen vom Münchner Sender aus das Fußballspiel Deutschland- Schweiz.
Der Sport hatte seinen festen Platz im Rundfunk gefunden – und der Sport profitierte davon.
Philatelisten aus Bielefeld erinnerten an die erste deutsche Live-Fußball-Reportage – Sport- und Radio-Geschichte in Einem!
