Eilsendung / Express

1885 in Lissabon auf dem Weltpostkongress beschlossen zwischen einigen Ländern auf Basis der Gegenseitigkeit, wurde mit dem Weltpostvertrag von 1947 die Eilsendung (Express) allgemein eingeführt, auch wenn einige Postverwaltungen in den Zielländern diesen Dienst auf Grund von z.B. geografischen Besonderheiten nicht oder nur eingeschränkt anbieten können. 

Für diese Dienstleistung wird ein Zuschlag erhoben.

Mit 2 RM überfrankierter Luftpost-Einschreibbrief, als Eilsendung  von den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen am Schlusstag versandt (Tarifberechnung: Brief 20g 12 RPf + Luftpostzuschlag 10 RPf + Einschreibzuschlag  30 RPf + Eilbotenzuschlag  40 RPf = 92 RPf).

Auf Schnelligkeit kam es beim Transport von Post nach Nordamerika an. Um Zeit zu sparen, wurden für besonders eilige Post Nachbringeflüge zu den deutschen Dampfern BREMEN und EUROPA ab Köln durchgeführt. Dieser Brief erreichte den Nachbringeflug am 13. Mai 1936. Für Katapultpost war eine Extragebühr zu entrichten, ein Eilboten-Zuschlag war hier nur für den Transport nach Köln gedacht.

Ausschnitt einer Sendung mit Filmmaterial vom ersten Olympia-Fackellauf 1936 – die Strecke führte von Griechenland über Bulgarien.

Auf Expresspost waren auch die Pressevertreter in jener Zeit angewiesen, um ihre ausführlichen Berichte an die Redaktionen zu senden.

Diese Aussage galt auch noch lange nach dem Zweiten Wetkrieg. 


Nöte ganz anderer Art hatte dieser weibliche Sportfan, der nach dem Erfolg von Willi Holdorf und Hans-Jürgen Walde im Zehnkampf von TOKIO 1964 (am 20. Oktober 1964) noch Autogramme von beiden aus Olympiastadt wollte – was letztlich dank Eilboten-Versand gelang.

 


Der Begriff für Eilbotenexpress wurde international mehrmals angepasst und unterschied sich in den einzelnen Ländern. Während der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona wurde in Spanien der Express Mail Service (EMS) angeboten. 

 EMS-Sendung aus dem Sportkomplex Val d’Hebron, wo sich ein mobiles Sonderpostamt während der Wettkämpfe im Tennis und Bogenschießen befand.  

In Norwegen wurde während der Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer Expresspost unter dem Namen SWIFTPOST geführt. Der Tarif für einen solchen Brief nach Deutschland betrug beachtliche 40 NOK. 


Australiens Post brachte ihr Olympia-Sponsoring auch auf den Prepaid-Express-Umschlägen zum Ausdruck, z.B. 1996 als „Part of the Team“ und bei der Bewerbung für die Sommerspiele 2000. 


 

Griechenlands Post ELTA wartete 2004 mit zwei Prepaid-Kuverts für Sendungen bis max. 100 Gramm bzw. 250 Gramm auf, die für Business Express Post gedacht waren. Das Olympia-Sponsoren-Logo ist auf beiden eingedruckt.


 

Das 2008-2009 Canada Post Freestyle Team war Motiv von Prepaid-Versandtaschen, die auch bei den Olympischen Winterspielen von Vancouver 2010 noch aktuell waren. Auch wenn der Begriff „Express“ nicht auftaucht, handelt es sich bei der „Next A.M“-Verschickung um eine zeitsensible Zustellung.  

Jennifer Heil holte eine viel bejubelte Silbermedaille auf der Buckelpiste (Moguls) – die erste für Kanada während der Winterspiele 2010. 

 


 

Mit der international zu beobachtenden Auslagerung von Eilbotensendungen an Tochterunternehmen gab es weitere Veränderungen, die es lohnen dokumentiert zu werden.