Telegramm / Telegram

Das Telegramm war lange als telegrafisch übermittelte Nachricht die schnellste Möglichkeit, schriftliche Mitteilungen in Kurzform zu übermitteln. Heute hat das Telegramm angesichts der digitalen Revolution seine Bedeutung verloren.

Zur Übermittlung von Grüßen und Glückwünschen an erfolgreiche Olympiateilnehmer eines Landes hatte es lange Zeit eine große Bedeutung.

Beispiele von 1936 bis 1988

 

 Für die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen und Berlin legte die Reichspost attraktive Schmuckblatttelegramme auf, die mit einem Zudruck auch für die Segelregatten in Kiel vorbereitet wurden.(Farbabweichungen durch das Scannen bedingt!)

 Telegrammkuvert mit dem besonderen Telegraphenstempel anlässlioch der Olympischen Winterspiele von St. Moritz 1948

 Glückwunschtelegramm vom Elfsborger Orchester, das die Fanfaren zum Tusch erklingen lassen will, an die schwedische Fußball-Mannschaft, die in London 1948 die Goldmedaille erspielte  

Glückwunschtelegramm an den Ringer Lothar Metz zum Gewinn der Bronzemedaille in ROM 1960

Glückwunschtelegramm an den Bronzemedaillengewinner im Ringen Lothar Metz in das Olympische Dorf Yoyogi in Tokio – obwohl in der Adresse „German Democratic Republic“ angegeben ist, gab es nur die „Gemeinsame deutsche Mannschaft“ – letztmalig. Der Eingangsstempel der Telegraphengesellschaft K.D.D. weist auf die Olympischen Spiele hin und gibt als Standort des Büros das Olympische Dorf an. 

In Mexico komplettierte Lothar Metz seine Medaillensammlung, jetzt für die erstmalig selbstständige DDR-Mannschaft

Es sei darauf hingewiesen, dass die Telegramme meist nicht von den Postverwaltungen des Gastgeberlandes, sondern von eigenständigen Telefon- und Telegrafen-Gesellschaften zugestellt wurden. Von den Absendern im Osten Deutschlands wurden sie aber bei oder über die DDR-Post aufgegeben.  Das gilt auch für das Telegramm nach Seoul im Jahr 1988.

Die Glückwünsche für die Gold- und Silbermedaillengewinner im Zehnkampf aus Mecklenburg, Christian Schenk und Thorsten Voss, wurden in Seoul zugestellt. Selbstverständlich? Durchaus nicht – wegen der besonderen politischen Gegebenheiten regulierten die Verantwortlichen im DDR-Postministerium den Postaustausch mit der Republik Korea in starkem Maße und ordneten an, dass viele (der von den Auflieferern teuer bezahlten) Telegramme den Athleten erst nach Rückkehr übermittelt werden sollten. Die über Rostock gelaufenen Telegramme wurden in der Regel weitergeleitet, jene über Berlin z.T. nicht – eine story behind, die man dem Telegramm nicht ansieht. Von diesem reduzierten und regulierten Postaustausch haben die Philatelisten weniger gespürt (Beispiel: Olympiafllugpost der Interflug).