Im neuen OSPC-Journal (Heft 2/2015) kann natürlich eine Kurzgeschichte des Clubs in Bildern nicht fehlen. Doch es wäre nicht der OSPC, wenn er es dabei belassen würde.
In seinem Beitrag „Wie Olympia die Sportphilatelie beflügelte“ stellte Thomas Lippert heraus, dass die Olympia- und Sportphilateie in Deutschland schon lange eine feste Größe war. Und so entstand 1966 auch im Westen Deutschlands die IMOS nicht aus dem Nichts, sondern als Vereingung dreier aktiver Arbeitskreise Sportphilatelie. Nach fast 60 erfolgreichen Jahren ist sie heute die mitgliederstärkste Sammlerorganisation in der AICO.
Beflügelt wurde die internationale Olympiaphilatelie durch den IOC-Präsidenten Samaranch, der im Dezember 1982 die olympischen Sammleroganisationen FIPO, FINO und FIMO etablierte, die fortan eine nicht wegzudenkende Rolle für die Olympiasammler spielen sollten. Nach der politischen Öffnung der DDR konnten auch die Sammler aus dem Osten Deutschlands davon profitieren.
Klaus-Jürgen Alde, als Radioreporter seit 1988 bei vielen Olympischen Spielen vor Ort, gibt in seinem Beitrag “ Wie ich zur olympischen Postadresse wurde – Philatelistische Erinnerungen eines Sportreporters“ Einblick in manche postalisch interessante Details, die nicht vordergründig mit „Olympia“ zu tun haben.
- Da war für die Postüberwachung des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit – besser bekannt unter dem Kürzel „Stasi“ – selbst ein Brief von den Winterspielen in Calgary suspekt (die „echt gelaufen“- Bestätigung für den Beleg besorgte die Akten-Kopie der BStU).
- Da musste ein reguläres Postamt auf dem Gelände des Olympischen Dorfes von Atlanta 1996 geradezu versteckt arbeiten, weil IOC-Sponsor UPS auf der Einhaltung seines Exklusiv-Rechts bestand.
- Da gab es im Vorfeld der Sommerspiele von Seoul 1988 große Probleme für die Post der DDR, den Postverkehr mit Südkorea zu deckeln, um eine indirekte Anerkennung zu vermeiden. Und auch die südkoreanische Seite hatte noch arge politische Probleme im Umgang mit einem kommunistischen Regime.
Wolfgang Marx‘ Hommage gilt dem Sportmuseum Marzahn-Hellersdorf. Dort ist auch der OSPC seit 2012 zu Hause, will heißen, trifft sich dort zu seinen Veranstaltungen. An diesem Ort, wo man „Sportgeschichte zum Anfassen“ erleben kann, fühlt sich der OSPC dank des Engagaments des Chefs des kleinen Museums, Wolfgang Turowski, sehr wohl.
Bei der Beantwortung seiner Frage „Hat die Sportbriefmarke noch eine Zukunft?“ konzentriert sich Volker Kluge auf die deutschen Sportmarken und blickt dabei weit zurück. Schon im Oktober 1933 wurde ein „Hilfsfonds für den Deutschen Sport“ geschaffen, aus dem 1934 als Nachfolgeorganisation die Deutsche Sporthilfe hervorging. Die Olympiaserien zu Garmisch-Partenkirchen und Berlin 1936 spielten keine unwesentliche Rolle beim Generieren von Fonds zur Unterstützung des Sports und zur Finanzierung der Olympischen Spiele 1936.
Die – mehr oder weniger – gleiche Funktion kam den Sporthilfe-Marken in der Bundesrepublik zu, die Volker Kluge anschließend unter die Lupe nimmt.
Auf die eingangs gestellte Frage antwortet er abschließend: „Genauso könnte man fragen, ob zukünftig noch gedruckte Bücher oder Zeitungen erscheinen werden. Es hat schon viele Prognosen gegeben, die am Ende nicht zutrafen. Aber selbst wenn es eines Tages mal keine Marken mehr zu kaufen gibt, verchwindet ja nicht das Sammelgebiet und das natürliche Bedürfnis der Menschheit, Untergeganges irgndwann wiederzuentdecken.“
Und schließlich sorgte Hans-Jürgen Ostermann für eine Foto- und Bildstrecke, die in groben Zügen 25 Jahre OSPC Berlin nacherlebbar macht.
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