Aus Sicherheitsgründen ist es seit langem üblich, bei Olympischen Spielen in die Zentren der olympischen Infrastruktur eingehende Post zu kontrollieren. Art und Umfang dieser Kontrollen veränderten sich und wurden immer mit den jeweils notwendig erscheinenden und verfügbaren Mitteln durchgeführt.
In seinem Beitrag „Olympia 1936 und die ‚Stille Post’* wies Volker Kluge anhand von Archivmaterialien nach, dass die Gestapo 1936 die Post an Olympiateilnehmer überwachte. Postalische Merkmale dieser politisch motivierten Überwachung sind auf den Belegen nicht zu finden.
Politisch motvierte Überwachung spielte auch in den Zeiten des Kalten Krieges eine Rolle, doch wäre es verfehlt, hier den alleinigen Grund zu suchen.
MOSKAU 1980: Brief vom Sonderpostamt Ostankino (TV-Zentrum) in das Hotel „Sport“, das von Olympia-Gästen bewohnt wurde – rechts unten ist ein Kontrollstemopel zu sehen.
Die Moskauer Kontrollstempel tragen Unterscheidungsziffern. Auch sie sind Gegenstand von Fälschungen
links: echter Kontrollstempel
rechts: falscher Kontrollstempel
In den Arbeitsmaterialien deutscher Sportphilatelisten erschienen dazu mehrere Beiträge von Eberhard Büttner.
Erst in Atlanta1996 sind auf Poststücken wieder Merkmale einer Kontrolle zu finden (manuelle Farbmarkierungen mit Spezialstiften).
In Salt Lake City – noch unter dem Eindruck vom 11. September 2001 – war im Winter 2002 Sicherheit besonders groß geschrieben. Auf Postsendungen wurde die Kontrolle mit einem grünen Stempelabdruck nachgewiesen.
Der grüne Kontrollstempel bestätigt den Security Check dieses Päckchens in das International Broadcasting Centre von Salt Lake City.
Zeugnisse dieser Kontrollen gibt es auch von Beijing und Vancouver.
Postkarte, mit dem privaten Postdienst OLYMP-POST aus Rostock über TNT und Swiss Post International abgeleitet nach Beijing in das zu den Olympischen Spielen eingerichtete International Broadcasting Centre (IBC) – die Kontrolle wurde mit dem roten Kreisstempel (02) dokumentiert. Der chinesische Tagesstempel vom Sonderpostamt Olympic Green belegt die Zustellung ins benachbarte IBC.
In Vancouver wurde die kontrollierte Post mit einen roten Stempel in Form eines Ahornblatts markiert.
Fazit: ein interessantes Spezialgebiet der Philatelie Olympischer Spiele!!
Security checks belong not only nowadays to the procedures of big events, not only in sports. Such signs can be found also by Olympic collectors at philatelic mail. Sports historian Volker Kluge wrote in the journal of the Olympic Collectors Club of Berlin about the results of his research in the documents of the German nazi security authority named GESTAPO in the surrounding of the Olympic Games Berlin 1936. But the recipients, mostly sportsmen participating in the games (and later collectors) , didn’t find any remark at the covers.
The first (?) markings at Olympic covers are known from the MOSCOW Olympic Games in 1980 from the Olympic sites (see above as example one of the numbered security cachets from Moscow). These cachets also have been the target of fakers (see an example).
Furthermore this security procedures leftt behind their marks at Olympic incoming mail in Salt Lake City, in Beijing and in Vancouver.
An interesting field for further philatelic research!
* Der Beitrag erschien im Journal 2/2007 des OSPC Berlin