Ein lediges Problem: die Fälschungen oder Verfälschungen.
Unter einer Fälschung von Briefmarken versteht man deren Nachahmung mit dem Ziel, diese als echt in Umlauf zu bringen- sie selbst zu verwenden oder sie in betrügerischer Absicht zu verkaufen.
Wir Sportphilatelisten sind davon nicht verschont worden.
Generell unterscheidet man drei Arten der Fälschung oder Verfälschung von Briefmarken.
- Fälschungen zum Schaden der Post
- Spionage- und Propagandafälschungen
- Fälschungen zum Schaden der Sammler
In der Sport- und Olympiaphilatelie handelt es sich meist um Fälschungen zum Schaden der Sammler.
Schon die alten griechischen Olympiamarken weckten Begehrlichkeiten. So gehören die Olympiaausgaben von 1896 und 1906 zu den auch für Fälscher attraktiven Ausgaben (Beispiel: 60 Lepta-Wert von 1906).
Vor allem klasssiche Markenausgaben sind davon betroffen.
Doch es sind nicht nur Briefmarken gefährdet, auch Ganzsstücke. Das betrifft sowohl die klassiche Sportphilatelie mit ihren hochwertigen Briefen als auch die moderne, wo das eher nicht zu erwarten gewesen wäre.
Es geht sogar soweit, dass manche Sammelgebiete dadurch in Verruf gerieten, wie das bei MOSKAU 1980 der Fall war. Ein Beispiel sei hier vorgestellt.
Bei diesem Brief handelt es sich um eine der offiziellen Ganzsachen; die Zusatzfrankatur und der Sonderstempel sind nicht zu beanstanden. Die wohl in gestempeltem Zustand gekaufte Ganzsache wurde dann „aufgewertet“:
- mit einem falschen Stempel vom Olympischen Dorf (Kennzeichen: relativ unscharf, Datum 23-78017),
- mit einem falschen Kontrollstempel Nr. 04 und
- mit einem falschen Einschreibstempel (Inlandsverkehr).
Ganz anders liegt der Fall bei einem Beispiel von den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City.
Der Poststempel ist kein Stempel der US-Post, obwohl er zum Abstempeln einer US- Marke genutzt wurde.
Die von einem australischen „Produzenten“ (einem Händler !) und Ebay-Anbieter auf Nachfrage gelieferterte Erläuterung, es handele sich um eine Abstempelung der Australian Olympic postal administration, ist eine bewusste Irreführung zum Schaden der Sammler. Mehr Beispiele zu SLC 2002
Literaturhinweis zum Thema MOSKAU 1980:
Eberhard Büttner in OSPC-Mitteilungen und Journalen ab Nr. 1/ 1994